Quelle: Neue Württembergische Zeitung | |
An den mehr als 30 Beratungs- und Informationsständen der Ideenbörse „Freizeit und Urlaub“, die am Samstag im Göppinger Landratsamt aufgebaut waren, herrschte reges Treiben. Viele Besucher mit Kindern schauten sich die Angebote der Aussteller an, zu denen das Netzwerk „Freizeit und Inklusion“ und der Elternbeirat der Göppinger Bodelschwingh-Schule geladen hatten. Die Veranstaltung, die zum dritten Mal stattfand, soll das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Freizeit fördern.
In Vertretung von Landrat Edgar Wolff stellte der Sozialdezernent des Landkreises, Hans-Peter Gramlich, bei seiner Begrüßung die „Teilhabeplanung“ des Landkreises vor. Gemeinsame Freizeit ermögliche Teilhabe, Abwechslung und Sozialkontakte und sei ein Bestandteil von Inklusion. „Niemand ist perfekt und in jedem Menschen stecken Talente“, so Gramlich, „wenn Inklusion gelingt, wird die Gesellschaft durch die Vielfalt bereichert“.
Er lobte gleichzeitig zum zweiten Mal den Inklusionspreis aus, der zu zwei Dritteln von der Hohenstaufen-Stiftung und zu einem Drittel vom Landkreis gestiftet und im Mai verliehen wird. Petra Chalupecky vom Elternbeirat der Bodelschwingh-Schule wies auf das Motto „Überraschend spitze“ hin und dankte dem Kreissozialamt für das Engagement.
Begonnen hatte die Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen durch die Happy-Singers der Bodelschwingh-Schule und der Integrativen Musikwerkstatt der Göppinger Jugendmusikschule. Drei Jungs vom Haus der Jugend zeigten danach akrobatische Breakdance-Tanzkünste mit ihrer ganzen Lust an Verdrehungen und Verrenkungen.
Dem elfjährigen Claudius vom Begegnungscafé Casa Nova, der es sich mit seiner Betreuerin Karin bei Saitenwurst und Apfelsaft durch die Bewirtung des Waldeckhofs gut gehen ließ, hat die Musik am besten gefallen. Viele Mitmach-Angebote lockten kleine Besucher. So zeigten Lotta, Lilli, Kira-Lee und Nico vom Zirkus Rondelli anderen Kindern Seilspringen oder den Umgang mit Pois und Diabolo. Klaus Heschke vom Vorstand der Hohenstaufen-Stiftung zeigte sich überwältigt, dass so viele Menschen gekommen seien und so viele sich für andere engagierten. Jutta Schiller, Stellvertretende Vorsitzende des Kreisbehindertenrings, sagte, es sei erfreulich, welcher „Aufschwung seit vielen Jahren“ bei dieser Arbeit zu verzeichnen sei. Der Austausch sei auch für die Aussteller wichtig und mache die „phantastischen Freizeit-Angebote“ nicht nur für Menschen mit Behinderungen bekannt.
Der Inklusionspreis ist mit 3000 Euro dotiert und wird von der Hohenstaufen-Stiftung und vom Landkreis verliehen. Gruppen oder Vereine aus dem Landkreis können sich bewerben oder vorgeschlagen werden, die sich ehrenamtlich besonders um das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Freizeitbereich bemühen. Bewerbung ist möglich bis 10. April. Unterlagen gibt’s online auf der Seite.